Arbeitsrecht 2025: Diese Änderungen sollten Sie kennen
von Gabriele Kaier, 24.01.2025
Zum Jahreswechsel sind in Deutschland mehrere gesetzliche Änderungen in Kraft getreten, die für Arbeitgebende von Bedeutung sind. Im Folgenden haben wir die aus unserer Sicht wichtigsten Anpassungen kompakt für Sie zusammengefasst.
Änderungen in Deutschland
Seit dem 1. Januar 2025 gelten im Arbeitsrecht bedeutende Neuerungen, darunter die Anpassung des Mindestlohns, Regelungen zum Elterngeld und das Vierte Bürokratieentlastungsgesetz, das Schriftformvorschriften durch die flexiblere Textform ersetzt. Und wir informieren Sie über den aktuellen Stand des Arbeitszeitrechts.
Anpassung des Mindestlohns
Ab dem 1. Januar 2025 erhöht sich der Mindestlohn von 12,41 Euro auf 12,82 Euro pro Stunde. Gleichzeitig steigt die Verdienstgrenze für Minijobbende von 538 Euro auf 556 Euro. Weitere Infos zum Minijob 2025 finden Sie hier.
Bürokratieentlastungsgesetz IV: Ein Schritt in Richtung Digitalisierung
Am 1. Januar 2025 tritt das Vierte Bürokratieentlastungsgesetz in Kraft. Dieses Gesetz bringt Änderungen in den Formvorschriften im Arbeitsrecht mit sich und ersetzt an einigen Stellen die strenge Schriftform durch die flexiblere Textform. Das trifft beispielsweise auf Arbeitsverträge, Arbeitszeugnisse, die Arbeitnehmerüberlassung oder den Antrag auf Elternzeit zu.
Neuerungen beim Elterngeld
Für Eltern, deren Kinder ab April 2025 geboren werden, gelten angepasste Einkommensgrenzen für das Elterngeld. Alleinerziehende sowie Paare, die gemeinsam ein zu versteuerndes Einkommen von über 175.000 Euro erzielen, haben keinen Anspruch auf Elterngeld. Zuvor lag diese Grenze bei 200.000 Euro.
Aktueller Stand des Arbeitszeitrechts
Das Bundesarbeitsgericht entschied im September 2022, dass Arbeitgebende in Übereinstimmung mit § 3 Abs. 2 ArbSchG dazu verpflichtet sind, alle Arbeitszeiten ihrer Mitarbeitenden zu erfassen. Eine Einigung auf ein neues Gesetz zur Arbeitszeiterfassung ist bisher nicht gelungen. Wie und wann die kommende Regierung die EU-Vorgaben zur Arbeitszeiterfassung umsetzen wird, bleibt ungewiss. Die CDU/CSU plant laut ihrem Wahlprogramm, das Arbeitszeitrecht zu flexibilisieren und die tägliche Höchstarbeitszeit durch eine wöchentliche Höchstarbeitszeit zu ersetzen. Auch die Wahlprogramme der SPD und der Grünen befürworten flexiblere Arbeitszeiten und alternative Arbeitszeitmodelle. Weitere Infos zur Zeiterfassungspflicht in Deutschland finden Sie hier.